Christina Arpe (links), Vorsitzende der Tafel Neumünster, und Helfer Thomas Henning nehmen den Spendenscheck von Tanja Rieger und Jonas Römer entgegen.
Seit drei Jahren sammeln die Stadtwerke Neumünster im Bad am Stadtwald Spenden für die Kindertafel Neumünster. Tafel-Vorsitzende Christina Arpe freut sich nun, mit einer vierstelligen Summe, die speziellen Herzenswünsche zweier Familien erfüllen zu können.
Die Stadtwerke Neumünster (SWN) überreichten der KinderTafel jetzt einen Spendenscheck in Höhe von genau 1.153,81 Euro. Der Betrag wurde im Laufe der letzten drei Jahre mit Hilfe von zwei Spendendosen und reichlich Kleingeld der Besucher vom Bad am Stadtwald gesammelt.
Christina Arpe ist erste Vorsitzende der Tafel Neumünster und rief 2007 gemeinsam mit Kollegen die KinderTafel ins Leben. Jeden Tag bildeten sich vor dem Gebäude der Essensausgabe lange Schlangen, in denen häufig Familien mit Kindern standen. Dass letztere teilweise unbetreut an der Straße warten mussten, bereitete den Helfern Sorge. Mit der KinderTafel schufen sie damit einen Raum, in dem bis heute warme Mahlzeiten, Hausaufgabenhilfe und Freizeitprogramm angeboten werden.
Das gespendete Geld möchte der gemeinnützige Verein für seine Wunschbaumaktion einsetzen, durch die die „Tafel-Kinder“-Geschenke erhalten sollen. Dieses Jahr gibt es zwei spezielle Kinderwünsche, die nicht einfach anonymisiert an den Baum gehängt werden konnten: eine Brille und Spezialschuhe für unterschiedlich lange Beine. Die Mütter der Kinder hinter der Anfrage hätten teilweise drei Jobs, erzählt Arpe betroffen, und seien trotzdem auf die Hilfe der Tafel angewiesen.Umso größer ist die Freude über die Spenden. „Der Kleine wird sich freuen“, sagt sie über einen Jungen, der seine Brille zum ersten Mal selbst aussuchen darf. Der übrige Betrag wird für zukünftige Anfragen wie diese zurückgelegt.
So kam die Summe zustande
„So eine Summe ist noch nie zusammengekommen“, sagt Jonas Römer, Leiter des Schwimmbads. Er ist vor allem den Badegästen dankbar. Im öffentlichen Dienst dürfen Mitarbeiter der Stadtwerke so gut wie kein Trinkgeld annehmen und verweisen ihre Kunden gerne auf eine der Dosen, in denen sie ihr Kleingeld loswerden dürfen. Fachangestellte Tanja Rieger erinnert sich gut an Gäste, die regelmäßig Eintrittspreise aufrundeten, manchmal sogar 20-Euro-Scheine spendeten.
Römer bestand darauf, die genaue Spendensumme auf den Scheck zu drucken und den Betrag zunächst nicht aufzurunden. Er möchte damit die Spendenbereitschaft der Badegäste wertschätzen: „Die krumme Summe ist genau das, was allein von den Gästen kommt.“ Ob letztendlich ein aufgerundeter Betrag auf dem Konto der Tafel ankommt, möchte der bescheidene Betriebsleiter offen lassen.
Quelle: Holsteinischer Courier vom 20.12.2022 von Annika Hutt